Freitag, 13. März 2015

Steinerstarrt und scheu




Über die Leere

I

Wir drehen beide an der Zeitschaltuhr
Das Denken aus und warten
Auf Saturn, der zu Kefeus will
Der kleine Hund heult einsam nur
Hört 's leckende Flüstern der Wasser
Im verdorrenden Garten.
Erschreckt zieht wunder Krill
Wie Kiesel um uns, krasser
Shit, sie saugen Fleisch und
Stoßen Salz ins Meer, auch sie.

II

Verstehen liegt in leeren Augen.
Ich drücke ab wer nahm wer nimmt
Mich mit dem Tankzug fort, nie
Untern Himmel wo das Haar
Der Berenike in der Ferne glimmt
Und seinen Bärenhüter findet
Wo eine aufgeplatzte dürre Rose
Steinerstarrt und scheu zerstäubt
Im Altmühltal auf schmaler Spur
Und spurlos bleibt.

III

Ein Priester hält sich tapfer hört
Die Explosionen aus der Hölle
Schwört und murmelt, betet
Ich fotografiere sein Gesicht,
Und leg es in die Knochenmühle
Unsere Träume sind noch nicht
In Schwefelsäure eingelegt -
Wir leeren die Tresore Gott
Ist Gladiator Gwendolyn
Nur leeres Wort ist die Erinnerung.

 IV

Ein Tropfen Tau.
Der Mond legt sich auf deine Seele
Und verdampft ganz sanft schwarz-grau.
Ein Schatten, den ich quäle
Verflüchtigt sich im Dudelsack
Ein unscharfes Bild bleibt, Ratten
Tausend verschlungene Ringe.
Schwer wiegen Schmetterlinge
Wenn sie nächtens mit dem Nebel
Tanzen und vergehn.

 V

Du hast dich fort begeben bist
Ein zärtlicher Eisberg im Rauch
Ein Knallgaslachen im Chemie-
Labor - mit Mars im Bauch
Und Venus in den Ohrn
Atomsprengköpfen, Hypoxie
Aus ratternden Gedanken
Wir fühlen das Verderben
Leben, spielen Demiurg
Es ist, wie in der Nacht zu laufen.

VI

Rüstige Raufbolde bewachen die Burg
Die sich aufgibt im hochgewachsnen Gras.
Maschinen sind sanfte Gewehre
Ein Schuss ein Tod ein Seifenschaum
Auf meiner Oberlippe, wir erröten.
Neben uns die vergorene Zeit
Erstirbt auf einem Apfelbaum.
Drei Meter Schnee in dem du
Liegst - ein Reiter zwischen Pfeilern -
Es sind Symbole, die uns töten.

VII

Es ist, was lang geschwiegen hat
Ein Rauch aus schwarzen Meilern.
Und Kassiopeia leiert ihre Rede
Die Supernova aus dem Donezker Feuer.
Nur Perseus kann es hören, aber der
Kämpft mit dem Ungeheuer.
Du hast dich längst entfernt bist
Probiotisch und legst Platten auf
Im Wendekreis des Orion.
Das Rittergut ist abgebrannt -

VIII

Es tanzen die Talare nach dem Takt
Der Leere wie ein Ozean aus Tand.
Dann die zwölf Sterne, wiegen sich
Im dunklen Sand, im Wasser dieses Meers
Drei Meter Stahl ist unter uns
Es toben die Gezeiten ehrfurchts-
Voll wer hat die meisten Likes
Wo führt die Treppe hin die uns
Noch trägt mit spitzen Knien
Dem halb der Armlauf fehlt?

IX

Wir schweigen ein Gebet
Wo ist der vierte? Hinterm Pluto
Glimmts rot und blau und grün
Ganz hinten, wo der Horizont erstirbt, ziehn
Schwarze Reiter in die Nacht.
Wer kommt wohl lebend aus der Schlacht?
Im Schwimmbad wachsen Rosen
Wir jagen Fliegen, Wolf und Tiger
Am Rand des Beckens, wo
Ein Löwenzahn sich aus den Mauern

X

Quält und streckt zum Rückenschmerz.
Wo wohnen Sieger?
Es ist das Herz, es ist das Herz.
Das Ächzen berstender Granaten schreckt
Ihn nicht, gelb gießt er seine Farbe aus
Bis in mein Haus.
Wir aber träumen von Gerechtigkeit.
Drei Bier im Bauch machen uns leicht
Schatten kriechen über meine Haut
Sie taut, sie taut.

XI

Papillarlinien umschlingen Lineare
Du fliegst davon auf ihnen
Auf lauen, kalten Melodien
Und wo es Nacht ist, wehen schwarz Talare
In die gehüllt du fliehst ich bin
Die Leere nach dem Hurrican
Mit vollem Lohnausgleich
Du glaubst es und wirst bleich.
Ich aber schreibe kein Gedicht
Ich bin es nicht.