Montag, 21. Juli 2014

Zehn Quallen machen sich platt






Sturmflut


Dampfende Erde, dampfende
Wälder, Wiesen, mondlichtbeschienen
Ungestüme Winde greifen Deiche an
Knorrige Kiefern stehn tapfer
Halten sich fest, Mann neben Mann.
Marsch! Land! Seehunde heulen.
Eine furchtsame Strandnelke klammert
Sich in den nassen Sand. Das Herz
Pocht eines gelandeten Fisches.
Zehn Quallen machen sich platt.
Neben der ängstlichen Scholle.
Seenot! schreit ein Geier, sich stürzend
Auf die Verwesende. Eine Welle
Nässt sein Gefieder, der Strand
Überflutet vom Ozean endlich,
Das Mädchen, so blass seine Haut, nun
Ist von der schaumigen Welle verschlungen.

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