Mittwoch, 27. August 2014

Zum See, in der Stille ein Hahnenschrei




Ostpreußische Elegie

Weites Land, Grassteppe. darin
Von Schafgarbe gesäumt der Weg
Und von Ackersenf, gelbpickliger
Hundskamille, kriechender,
Um die sich Heuschrecken streiten.
Keine gewinnt, sie hüpfen davon
In die Namenlosigkeit.
Eine Grasmücke nimmt ein Staubbad
Schimpfend, auf dem eingetretnen Pfad:

Zwei Spuren, ein einsamer Weg
Tief eingegraben im Sand.
Ein Treck zieht leise vorbei.
Die Blutspur ist frisch, führt hin
Zum See, in der Stille ein Hahnenschrei
Dazu der Heckenrosen betörender Duft.
Das Holzhaus sich schief anlehnt
An den Holunderbusch, Frau Holle
Ertrinkt in der Dämmerung.

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