Freitag, 28. März 2014

Ein Gedicht aus "Von der kindhaften Farbe des Rittersporns"



ode für muromez

auf meinem irdenen leib schlägt
mein stolzer rappe die hufe
aber wie viele winde verwehn sein wiehern
wie viele monde verschlucken sein lächeln
wie viele sonnen verbrennen das gras unter ihm.

deine nachtdunklen augen hielten den fall auf
für einen herzschlag nur: träfen sie mich
auf meiner reise ins nichts
und dein lächeln, das immer noch spöttisch
dir im gesicht hängt, zög mich
lächeltest du in meinen wasserleeren brunnen
inmitten der steppe dieses ausgebrannten lands
deine samtweichen hände streichelten mir
eine nie wieder alternde haut streichelten sie.
dein umhang aus nacht trüge mich fort
träfe ich dich in der steppe.
                                                    11.5.90

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