Freitag, 25. April 2014

Ein Traum aus Toskana


orpheus' italische symphonie


in den träumen toskanas verlaß ich die seele gebadet
und grau liegt in uns 's leichentuch freiheit
silbrig trocknen die trauernden aus und zeigen nur schatten
dornbestückt, kahlgeschorenen grinsens erkaltet
gefangen – sonnsüchtig - kehr ich mich um gegen gelben himmel
geradenwegs über die serpentinen meines seelenbergs
fällt sonne herab und braune brunnenaugen
glühn aus über bergen, unserem alb, dem wunder
aus traum und tod mach ich mich rar zwischen uns
und wieder uns gegen schlaf, dem schaf, wölkchen am baum
wandle ich dich atem des meers vergeßlichen augs.

der orgasmus der agave kündet den tod des gedankens.

schaumgebeugte wellen der last fliegen ins nichts
die träume toskanas: für mich bleibt der platz
unter pinien im sanft geschnittenen klee eines abhangs
für mich hüpf in lichter in gängeln der massen ins nächtlang
schlendern für mich staub zu staub im scheine des monds
überm weg im scheine der sterne in tränen des tags
im scheine der scheine: mein herz ist ein hai
und flieg mir fort - traum in zypressen - mit wässrigem bauch
im traum aus stein träum ich toskana und davids amor auch
seine marmorne haut und den staub auf den zehn
denk ich die welt und dank ich der welt ein wenig
älter und weicher atmen die leichen am weg.
in den träumen toskanas verlaß ich die seele gebadet und grau.


(für Guntram)

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